Auf den Spuren von Urzeitwesen
Die Doppelstunde ist die
einführende Stunde in das plastische Gestalten mit Ton und dient dazu, das
Material als Gestaltungsmittel kennenzulernen und die SchülerInnen für ein
neues, ganzheitliches Wahrnehmungsverhalten zu öffnen. Laut dem Lehrplan für
Klasse 5 sollen Bildwerke in engem
haptischen Kontakt mit dem Material entstehen. In einer ersten
Experimentierphase, sollen mit Hilfe von Tastkästen plastischen Qualitäten
erfahren werden, die nur im Fühlen wirklich zu begreifen sind.
Weiter sieht der Lehrplan ein intuitives Entwickeln manueller Fertigkeiten
vor.
Während dem spielerischen Erkunden der
Materialeigenschaften im Dunkeln wird gleichsam die Fähigkeit, feinfühlig auf
das Wahrgenommene zu reagieren, entwickelt.
Die körperhafte Darstellung
"Flüchtender Urzeit-Wesen" gibt die Möglichkeit, im praktischen Tun
die erworbenen Fertigkeiten und Bearbeitungsmöglichkeiten an einer konkreten
Aufgabe zu erproben, zu üben und weiterzuentwickeln.
Die Stunde ist sinnvolles Glied eines
Gesamtprozesses, bei dem unterschiedliche bildnerische Mittel bei ähnlichem
Motiv zum Einsatz kommen und somit deren Wesenseigentümlichkeiten verglichen
werden können. In der vorigen Stunde wurden die Urzeitwesen zeichnerisch
festgehalten und durch den Ausbruch eines Vulkans malerisch "in die Flucht
geschlagen". In der nächsten Doppelstunde sollen die Urzeitwesen - die
zwischenzeitlich zu Fossilien versteinert sind - auf einer Zeitreise in die
Gegenwart von einem Forschungsteam wiederentdeckt werden. Die Spuren des
Fossils werden dabei mit verschiedenen strukturbildenden Utensilien wie
Schrauben, Nüssen, Ketten (...) in eine Tonplatte eingestempelt und mit Gips
ausgegossen. Dabei lernen die SchülerInnen das Verfahren des Negativ-Abdrucks
(Vorbereiten eines Reliefs) und eine Abgußtechnik kennen.
Bei einer abschließenden
"internationalen Forscherkonferenz fossiler Funde" soll eine
spielerische Annäherung an die Betrachtung plastischer Formen erfolgen.
Etappen einer Zeitreise der
Weltentstehung veranschaulichen somit gleichsam den Einblick in das Spektrum
künstlerisch-reflexiver Gestaltungsmöglichkeiten.